DOSSIER

Das Herzen des Arboretums im Aubonne-Tal lässt sich mit dem Fahrrad, aber auch zu Fuss erkunden.
In Morges verlangsamt man den Schritt ganz ohne Schuldgefühl

Bei einem Spaziergang zur Tine de Conflens zwischen Ferreyres, Chevilly und La Sarraz lässt sich an einem charmanten Ort neue Energie tanken.
Die Energie der quirligen Direktorin von Morges Tourisme, Jacqueline Ritzmann, steht im Gegensatz zur von der Stadt gewählten «Slow Attitude». Die Waadtländer Stadt ist vor allem für ihr Tulpenfest und ihr Literaturfestival «Le livre sur les quais» bekannt ist.
«Wir haben bereits seit mehreren Jahren gründliche Arbeit geleistet, insbesondere in Bezug auf die Verhaltensweisen jedes Einzelnen», erklärt die Managerin, die seit fast vier Jahren im Amt ist. Als wir 2016 beschlossen, uns als <Slow Destination> zu positionieren, haben wir uns zur Entschleunigung, zum Genuss, zur Nachhaltigkeit bekannt. Und dazu, uns Zeit für hochwertige Kontakte zwischen Besuchern und Einheimischen zu nehmen. Nachhaltigkeit beginnt mit einem Mentalitätswechsel.»

In Morges ist der grosse Frühlingsmarkt, wie auch seine wöchentliche Version, das ganze Jahr über ein beliebter Treffpunkt.
BARRIEREFREIHEIT
Morges verfügt bereits über einige Zertifizierungen und befindet sich auf Stufe 2 der Swisstainable-Bewegung. «Wir haben viel mit Arcam (Regionalverband Cossonay-Aubonne-Morges) zusammengearbeitet, um im Rahmen von <Destinations without Barriers> in Partnerschaft mit der Stiftung Claire & George auch Angebote für Menschen mit eingeschränkter Mobilität zu schaffen – sowohl für Rollstuhlfahrer als auch für Seniorinnen und Familien mit Kinderwagen. Barrierefreiheit ist ein Konzept, das in der Positionierung <Slow Tourism for All!> unseres Reiseziels verankert ist.» Vom Arboretum im Aubonne-Tal bis zum kleinen Zug, der die Region durchquert, gibt es zahlreiche Einrichtungen.
Der Distriktshauptort stellt seine Veränderungen nicht nur zur Schau, sondern lebt sie und fördert sie auch. Er trat etwa Myclimate bei und fordert Touristen beispielsweise bei der Buchung von Tickets dazu auf, einen kleinen Beitrag zu leisten. «Unsere neuen Mitarbeitenden müssen alle eine kleine Charta unterschreiben», fügt Jacqueline Ritzmann hinzu. Das ermutigt sie, die Verwendung von Papier einzuschränken, Plastikbecher zu verbannen... Wir müssen mit gutem Beispiel vorangehen, wenn wir alle unsere touristischen Partner richtig begleiten wollen.»
MEHR INFOS www.morges-tourisme.ch
DREI BEISPIELE
MORGES SETZT AUF SLOW

Tourismus ohne Barrieren
Nach dem «Petit train touristique» und dem Arboretum wird bald auch die Strandpromenade von Morges zwischen dem Distriktshauptort und Préverenges in ein Programm für Menschen mit eingeschränkter Mobilität aufgenommen. Sie wird derzeit gebaut und von SchweizMobil als «hindernisfreier Weg» gelistet.

Die Walnuss in besonderer Form
Eines der wichtigsten Produkte der Region ist das berühmte Walnussöl, das in der Moulin de Sévery (VD) nach einer jahrhundertealten Tradition gepresst wird. Eine Spezialität, die im Netzwerk der «Grands Sites du Goût» gelistet ist und auch einen sanften Tourismus fördert.
www.moulindesevery.ch

Ein Schaufenster für lokale Produkte
Das Haus des Tourismus in Morges dient dazu, die Besucher zu informieren und sich mit ihnen über ihre Wünsche auszutauschen, aber es ist auch ein erstklassiges Schaufenster für regionale, nicht verderbliche Artikel. Eine erste Verbindung zu den Produzenten, sozusagen.
© FOTOS RAPHAËL DUPERTUIS/ÉRIC PERRIER/MRT