BEGEGNUNG

Maultiere sind sanft und weniger schreckhaft als Pferde. Sie eignen sich deshalb sehr gut für Trekkings.
Auf Mulis Rücken durch den Jura
Den Zauber des Juras auf einem Maultier erleben. Das bieten Beate und Tony Krähenbühl aus La Ferrière ihren Gästen.
Gemächlich ziehen sie über die sattgrünen Wiesen, vorbei an Kalksteinmauern und durch lichte Tannenwälder. Auf den ersten Blick sehen sie aus wie eine Gruppe Reiter auf Pferden. Dem ist aber nicht so. Die vier jungen Frauen sitzen auf Maultieren. Oder «Mulis» wie Beate Krähenbühl, die den Zug anführt, sie nennt. «Mein Mann Tony liebt Mulis», sagt sie. «Sie sind ruhiger und trittfester als Pferde. Deshalb eignen sie sich für Trekkings.»
Neben anderen Attraktionen wie Übernachtungen in historischer Atmosphäre und Menus aus hofeigenen Produkten sind eben diese Trekkings ein Betriebszweig der Krähenbühls. Vor zehn Jahren sind sie nach La Ferrière im Berner Jura gezogen. Er Käsermeister und Bauer, sie Krankenschwester. Auf ihrem Hof in der Nähe des Chasserals halten sie heute Hochlandrinder, Wollschweine, Jagdhunde und eben Maultiere.
Die sanften Huftiere sind eine Kreuzung zwischen Eselhengsten und Pferdestuten, unfruchtbar und für Züchter uninteressant. Weil Tony Krähenbühl eine Sympathie für sie hat, «lädt immer mal wieder ein Besitzer sein Muli bei uns ab». Und Krähenbühls freuen sich, jedes Mal über ein Tier, das fortan auf seinem Rücken Menschen durch die einzigartige Jura-Landschaft tragen wird.
TEXT: JULIA SPAHR
FOTOS: CLÉMENT GRANDJEAN
+ INFORMATIONEN